Nach einer Erfolgsgeschichte in Frankreich ist das Interior-Magazin „IDEAT“ nun auch in Deutschland erhältlich. Besonders unkonventionell kommt es daher und soll den deutschen Zeitschriftenmarkt im Living-Segment aufmischen. Unsere Redaktion hat die ersten beiden Ausgaben gelesen und sich gefragt, ob auch Kunstliebhaber auf ihre Kosten kommen.
„Not another Interior Magazine“
„Der neueste heiße Scheiß von Gruner + Jahr“ liest man auf der Verpackung der ersten Ausgabe. Der Verlag (auch verantwortlich für das art Magazin) hat das Interior-Magazin „IDEAT“ nach Deutschland gebracht. Am 13. September 2017 ist die erste Ausgabe erscheinen. Das Magazin richtet sich an Leser mit urbanem Lebensstil und widmet sich den Themen Design, Einrichtung, Mode, Reise und Kunst.
Der Claim zur Markteinführung macht schon deutlich, dass IDEAT weniger streng als die Konkurrenz daherkommt. Mutiger, fröhlicher und unterhaltsamer sollen die Inhalte sein. Das Magazin begreift Design nicht als elitäre Statussymbole, sondern versucht eine Verbindung zur Realität zu schaffen. Gutes Design kommt schließlich in vielen verschiedenen Facetten daher und spiegelt sich auch in Mode, Architektur und Fotografie wider.
IDEAT = Inspiration, Design, Entdecken, Architektur und Trends
Hinter der Abkürzung IDEAT steckt also eine Kombination von verschiedenen Zeitgeistthemen. Es geht um erstklassige Gestaltung in allen Lebensbereichen. Dabei geht es gar nicht vordergründig um Inneneinrichtung, sondern um alle Aspekte von guter Gestaltung. „Contemporary Life“ lautet der Untertitel des Magazins. Und dabei spielen Kunst, Mode, Fotografie und Architektur eine ebenso große Rolle.
Neuigkeiten aus Kultur & zeitgenössischem Design
In der Kategorie „News“ präsentiert IDEAT Neuheiten rund um Interieur-Design, Fotografie, Architektur, Kunst und Mode. Im Fokus stehen dabei neue Produkte, Ausstellungen und die Eröffnung neuer Museen, Restaurants oder Hotels. Auch Buchliebhaber kommen auf Ihre Kosten. Aktuelle Neuerscheinungen werden am Ende dieser Kategorie kurz vorgestellt.
Atelierbesuche & Homestorys
In der Kategorie „Lifestyle“ stehen sehr persönliche Begegnungen im Mittelpunkt. Für Kunstliebhaber besonders interessant sind die Atelierbesuche. In der ersten Ausgabe besucht IDEAT den Berliner Maler Jonas Burgert in seiner umgebauten Industrieruine. Die zweite Ausgabe nimmt den Leser mit nach New York in das Studio von Cindy Sherman. In den darauf folgenden Homestorys wirft IDEAT einen Blick in das Zuhause von Protagonisten der Kreativszene und stellt sie und ihre Einrichtung vor.
Dossiers zu ausgewählten Produktkategorien
Ergänzt wird jede Ausgabe um ein Dossier. Es widmet sich einer ausgewählten Produktkategorie, wie zum Beispiel Polstermöbeln oder Leuchten. Im Dossier werden neue Produkte sowie die Köpfe und Unternehmen dahinter vorgestellt.
Reisegeschichten für Design-Interessierte
Zum Schluss jeder Ausgabe stellt IDEAT angesagte Städte und aktuelle Ausstellungen auf der ganzen Welt vor und zeigt Hotspots für Design, Kunst und Kulinarik.
Die Geschichte hinter IDEAT
Begonnen hat die Erfolgsgeschichte von IDEAT vor 20 Jahren in Paris. Laurent Blanc, ein Marketingmanager aus der Automobilbranche, kündigte seinen Job, verkaufte sein Haus und gründete einen Magazinverlag. Seit 1999 gibt er das Magazin IDEAT heraus. Heute ist es Marktführer unter den Premium-Wohnmagazinen in Frankreich. Seit 2015 wird das Magazin auch in China veröffentlicht. Jetzt soll das Lifestyle-Magazin den deutschen Markt erobern.
Unser Fazit
Uns haben die ersten beiden Ausgaben des neuen Magazins sehr gut gefallen. IDEAT ist natürlich kein klassisches Kunstmagazin – aber gerade das ist so erfrischend. Hier wird Kunst in den Alltag transportiert und in den verschiedensten Facetten präsentiert. Interessant fanden wir vor allem die Kunstnews, Ausstellungshighlights und die Atelierbesuche. Die Texte sind relativ kurz gehalten, im Fokus der Hefte stehen die perfekt arrangierten Bilder, auf denen es allerhand zu entdecken gibt. Das macht die Lektüre sehr angenehm und kurzweilig.
Besonders geeignet ist das Magazin für alle, die sich für Design und Einrichtung interessieren. Man findet immer wieder Inspiration durch Designklassiker, aber auch neue Designobjekte. Inspirierend sind auch die vielen Homestorys. Die unterschiedlichen Einrichtungsstile liefern immer wieder Ideen für die eigene Wohnung. Allerdings muss man auch das nötige Kleingeld mitbringen, denn viele der vorgestellten Möbel sind recht teuer.
IDEAT hingegen hat einen sehr fairen Preis: Die Einzelausgabe kostet 6,50 Euro. Das Magazin wird ab sofort sechs Mal jährlich erscheinen. Der durchschnittlichen Heftumfang liegt bei 220 Seiten. 3 Ausgaben im Probeabo kosten nur 13 Euro.