Die wichtigsten Bilddatenbanken im Überblick
Die nachfolgenden Bilddatenbanken zählen zu den bedeutendsten. Sie zeichnen sich durch die Größe ihres Bildbestandes, die Bildqualität und eine gute Verschlagwortung aus.
ARTstor
ARTstor ist eine Nonprofit-Organisation und mit über einer Millionen Abbildungen zu Kunst, Architektur und Geisteswissenschaften eine der umfangreichsten Bilddatenbanken. Es bietet Zugang zu den digitalen Beständen aus aus über 150 Sammlungen. Darunter bedinden sich bedeutende Sammlungen wie das Metropolitan Museum of Art oder das Museum of Modern Art.
Als Mitglied einer registrierten Institutionen kann man nach Bildern recherchieren und diese für Vorträge in Mappen zusammenstellen. Es werden auch verschiedene Werkzeuge zur Präsentation und Verwaltung der Bilder für Forschung und Lehre angeboten.
Bildindex der Kunst und Architektur
Bilddatenbank des Bildarchivs Foto Marburg zur Kunst und Architektur in Deutschland mit insgesamt rund zwei Millionen digitalisierten Aufnahmen. Als Verbunddatenbank vereint der Bildindex die Bestände verschiedener Institutionen. So werden Erschließungsdaten und Bilder aus etwa 80 Partnerinstitutionen (Museen, Denkmalämter, Universitäts- und Forschungsinstitute, Bildarchive, Bibliotheken) verfügbar gemacht. Alle vorhandenen Daten und Bilder stehen frei zur Verfügung.
Deutsche Fotothek
Die Deutsche Fotothek in der Sächsischen Landesbibliothek- Staats- und Universitätsbibliothek Dresden ist ein universales Fotoarchiv zur Kunst- und Kulturgeschichte. Sie verfügt über 3,2 Millionen Fotodokumente, von denen über eine Millionen Aufnahmen online recherchierbar sind. Zu den Schwerpunkten zählen Kunst-, Architektur- und Musikgeschichte, die Regionalkunde Sachsen, Geographie sowie Technik- und Wirtschaftsgeschichte. Die Bildrecherche erfolgt entweder über eine Metasuche oder über einzelne Bilddatenbanken, die thematisch untergliedert sind.
Europeana
Europeana macht digitale Bestände aus Europas Museen, Bibliotheken, Archiven und audio-visuellen Sammlungen zugänglich. Etwa 1.500 Institutionen tragen zu Europeana bei, wie etwa die British Library in London, das Rijksmuseum in Amsterdam und der Louvre in Paris. Unter den mittlerweile 14,6 Millionen Objekten befinden sich Bilder, Texte, Tonaufnahmen und Videos. Europeana verbindet Sie stets mit der Originalquelle.
Prometheus
Prometheus ist ein digitales Bildarchiv für Kunst- und Kulturwissenschaften mit derzeit mehr als 3 Mio. digitalen Reproduktionen aus 118 Datenbanken von Museen, wissenschaftlichen Institutionen und Forschungsprojekten. Das prometheus Bildarchiv funktioniert nach dem Prinzip eines Datenbankbrokers, der heterogene Bilddatenbanken zusammenführt und über eine gemeinsame Oberfläche recherchierbar macht. Bilder können über eine Suchmaske recherchiert, in Bildsammlungen sortiert und zu Präsentationen für Vorträge zusammengestellt werden.
Zwei ganz spezielle Bilddatenbanken
ARTigo – Social Image Tagging
Eine gute Bilddatenbank zeichnet sich neben ihrem Bestand und der Bildqualität vor allem durch die Verschlagwortung aus. ARTigo ist ein Online-Spiel, bei dem der Benutzer selbst Kunstwerke mit Schlagworten versieht. Die Idee für dieses Projekt stammt von Prof. Dr. Hubertus Kohle nach einem Gespräch mit Prof. Dr. François Bry über „Games with a Purpose“.
Dem Benutzer und einem Mitspieler wird gleichzeitig dasselbe Kunstwerk gezeigt. Die Spieler müssen das Kunstwerk möglichst treffend mit Schlagworten beschreiben. Pro Kunstwerk stehen 60 Sekunden zur Verfügung. Punkte bekommen die Spieler für Schlagworte, die der Mitspieler auch eingibt oder andere Spieler in früheren Runden eingegeben haben. Je mehr Schlagworte pro Kunstwerk übereinstimmen, desto mehr Punkte kann man in insgesamt fünf Runden erspielen. (Spielanleitung ARTigo auf Youtube)
Bei „Karido“ werden wie beim ARTigo-Spiel Kunstwerke mit Schlagworten versehen. Allerdings werden Ihnen und Ihrem Mitspieler nun jeweils neun Kunstwerke gleichzeitig gezeigt. Dabei ist einer der beiden Spieler der Beschreiber und einer der Rater. (Spielanleitung Karido auf Youtube)
Der zugrundeliegende Bilderbestand wird der Datenbank Artemis entnommen, die am Institut für Kunstgeschichte der LMU München in Zusammenarbeit mit der IT-Gruppe Geisteswissenschaften der Universität aufgebaut wurde und die inzwischen mehr als 25.000 Bilder enthält.
Google Art Project
Das Google Art Project ist keine gewöhnliche Bilddatenbank, sie ermöglicht einen virtuellen Rundgang durch bedeutende internationale Kunstmuseen. Zum Start des Projektes im Februar 2011 arbeitete Google mit siebzehn Museen in elf Städten und neun Ländern in Europa, Russland und den Vereinigten Staaten zusammen. Es ist eine Erweiterung um weitere Museumsauftritte geplant. Jedes Museum stellt zudem ein Kunstwerk für besonders hochauflösende Wiedergabe zur Verfügung.
Durch die Verwendung der Google Street View-Technologie können die beteiligten Museen auch virtuell beschritten werden. Dadurch bietet sich die interessante Möglichkeit, Präsentationszusammenhänge in den Museen zu erschließen.
Zur klassischen Bildrecherche und Bildpräsentation ist das Google Art Project nicht geeignet.
weitere Bilddatenbanken
Die folgenden Bilddatenbanken verfügen über einen geringeren Bildbestand, zeichnen sich aber zum Teil durch eine sehr gute Abdeckung spezieller Themen aus. Die Bildqualität schwankt erheblich.
Artcyclopedia
Metasuchmaschine der im Internet frei verfügbaren Bilddatenbanken und anderen Online Ressourcen. Artcyclopedia hat 2.900 Museums-Webseiten indexiert und bietet Zugriff auf mehr als 160.000 Links, 180.000 Bilder und 9.000 Künstler. Die Links leiten zu den digitalisierten Kunstwerken in den verschiedenen Sammlungen, Bildarchiven oder sonstigen Online-Ressourcen weiter. Die Suche kann nach Künstlern, Kunstwerken oder Museen erfolgen. Außerdem ist das Browsen im Künstleralphabet, nach Medium, nach Kunstrichtungen usw. möglich.
ArtServe
Die umfangreiche Bilddatenbank der Australian National University enthält Abbildungen aus Kunst und Architektur weltweit. Die Reproduktionen sind teilweise von guter Qualität, ihre Provenienz ist indiziert, doch darüber hinaus gibt es nur wenig Angaben.
Joconde
Joconde ist eine nichtkommerzielle Datenbank des französischen Kulturministeriums, die mehr als 500.000 Objekte aus über 60 Nationalmuseen Frankreichs verwaltet. Die Bestände reichen vom 6. Jahrhundert bis zur Gegenwart und umfassen Gemälde, Drucke, Photographien und Skulpturen. Die Anzeige erfolgt nur in französischer Sprache.