Der kulturkurier veranstaltet ein Seminar zu Facebook, Instagram, Pinterest und digitaler Kommunikation. Das Seminar möchte einen Überblick über die Chancen im digitalen Marketing für Kulturveranstalter geben. Zielgruppe sind Mitarbeiter aus Marketing, PR, Fundraising und Management, die nach neuen Wegen der Erschließung und Bindung von Publikum suchen.
Herr Bersch, welche Vorteile entstehen für Kulturinstitutionen durch die Nutzung sozialer Medien?
Andreas Bersch: Da das Publikum die Mediennutzung ändert und immer mehr Kommunikation aber auch Information in den sozialen Medien erfolgt, müssen Kulturveranstalter hier auch mehr Präsenz zeigen. Präsenz heißt aber Aktivität. Statische Angebote wie Webseiten können in keiner Weise mit einer sinnvollen Aktivität in Facebook, Instagram oder Twitter verglichen werden. Veranstalter gehen dort in einen Dialog mit dem Publikum und veröffentlichen regelmäßig formatspezifische Inhalte. Dies sind vor allem audiovisuelle Inhalte. So erreichen zum Beispiel Videos bei Facebook zunehmend enorme Reichweiten – ohne Anzeigenbudget.
Was sind die häufigsten Missverständnisse gegenüber sozialen Medien, denen Sie immer wieder begegnen?
Andreas Bersch: Kulturveranstalter haben oft Angst vor Kritik. Dabei sollten sie aber nicht übersehen, dass Fans und Follower ganz überwiegend Freunde des Hauses sind und eine positive Haltung einnehmen. Diese gilt es auszunutzen und so die ohnehin bestehende Mundpropaganda digital zu verlängern.
Worauf kommt es beim digitalen Marketing an? Welche Kulturinstitutionen nutzen die sozialen Medien vorbildhaft?
Andreas Bersch: Es sind vor allem diejenigen, die die jeweiligen Plattformen mit den spezifischen Inhalten bespielen: Ein Textpost auf Facebook hat eine ganz andere Formatierung als etwa ein Post auf Twitter. Die Bildformatierung für Instagram unterscheidet sich fundamental von der auf Facebook. Die Mehrfachnutzung von Inhalten via Autopost ist sinnlos und zeigt dem digitalen Publikum nicht die notwendige Ernsthaftigkeit. Lieber eine Bühne richtig bespielen als vor leeren Rängen vier Bühnen zu betreiben.
Neben Facebook stehen vor allem Instagram und Pinterest im Zentrum ihres Seminars. Wie beurteilen Sie deren Stellenwert im Vergleich zu Facebook und warum sind diese Portale so interessant für kulturelle Institutionen?
Andreas Bersch: Reichweiten auf Facebook sind schwieriger geworden. Die Konkurrenz durch andere Inhalte nimmt zu. Ohne Mediabudget haben es Veranstalter auf Instagram und Pinterest deutlich leichter, neue Zielgruppen zu erreichen und an das Haus zu binden. Hierbei sind Veranstalter sogar im Vorteil, da sie über sehr attraktive audiovisuelle Inhalte verfügen.
Im Seminar verraten Sie Tricks, um auch ohne Werbebudget eine hohe Reichweite zu erzielen. Worauf kommt es denn bei der Kommunikation in den sozialen Medien besonders an?
Andreas Bersch: Es geht weniger um Tricks als um solides Handwerk: Bildsprache, Tonalität und Content-Strategie. Dort sind für viele Veranstalter erst einmal Grundlagen zu erarbeiten, wie die Plattformen funktionieren und welches die spezifischen Erfolgsfaktoren sind. Dies können wir in zwei Stunden gut vermitteln, damit die Kollegen in PR oder Marketing hinterher die Ressourcen besser planen können.
Termine:
München: 2. Juli 2015
Frankfurt: 9. Juli 2015
Berlin: 13. Juli 2015
Hamburg: 17. Juli 2015