Home Blog News Was bewegt die Kunstwelt #14 (16.09.-29.09.14)

Was bewegt die Kunstwelt #14 (16.09.-29.09.14)

Digitales Forum Romanum
Screenshot: www.digitales-forum-romanum.de

„Digitales Forum Romanum“ online

Seit 2011 arbeiten Lehrende und Studierende des Winckelmann-Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin an einer wissenschaftlich-kritischen 3D-Rekonstruktion des Forum Romanum. Nun ist die erste Version mit sechs verschiedenen Bauzuständen online verfügbar. Zwölf weitere zeitliche Schnitte sind geplant, so dass demnächst die mehr als tausendjährige Geschichte des Forums online studiert werden kann. Schon jetzt lohnt sich ein Besuch auf der Webseite, die mit umfangreichen Materialien aufwartet.
www.digitales-forum-romanum.de

Deutsches Zentrum Kulturgutverluste noch 2014

Der Fall Gurlitt hat das öffentliche Bewusstsein für eine große moralische Pflicht zur Aufklärung von NS-Raubkunst geschärft. Schon in den ersten Tagen als Kulturstaatsministerin kündigte Monika Grütters das „Deutsches Zentrum Kulturgutverluste“ an. In einem Interview mit dem art-Magazin erzählte sie jetzt, dass das Zentrum noch im Jahr 2014 starten soll. Der Sitz wird Magdeburg sein. Dort befinden sich bereits die Koordinierungsstelle und die „Lost Art“-Datenbank. Das Budget für das neue Zentrum beträgt zunächst vier Millionen Euro und soll im nächsten Jahr noch einmal deutlich erhöht werden.
www.art-magazin.de

Digitaler Bilderstreit im Zeitalter des Terrors

Krieg ist schon lange ein mediales Großereignis geworden und der Krieg der Bilder findet heute auch in den Sozialen Netzwerken statt. Neu ist dabei, dass die Betrachter Bilder nicht mehr nur konsumieren, sondern auch liken, teilen und kommentieren können. Damit einher geht eine neue Verantwortung, über die sich die Nutzer bewusst werden müssen. Lea Beiermann fragt sich in der FAZ, wie der Betrachter zum Kriegsteilnehmer an der medialen Front wird und vor allem, wie er mit dieser neuen Rolle umgehen soll. Anlass zu dieser Analyse ist die aktuelle Debatte um die Propagandabilder der Terrorgruppe „Islamischer Staat“.
www.faz.net

Berlin: Nach der Party folgt der Kater

Gerade noch wurde in Berlin die Art Week mit jeder Menge Ausstellungseröffnungen, Messen und Partys gefeiert, da häufen sich die schlechten Nachrichten aus der Hauptstadt. Ab heute bleibt der Pergamonaltar für voraussichtlich fünf Jahre wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen. Auch die Schließung der Neuen Nationalgalerie rückt immer näher und aus dem herbeigesehnten Museum der Moderne wird wohl vorerst nichts. Die Schätze der Moderne müssen also weiterhin in den Depots verweilen, eine Lösung für das Platzproblem ist nicht in Sicht. Nicola Kuhn fordert im Tagesspiegel, neue Wege zu gehen. Crowdfunding beispielsweise habe sich in der Musik und im Filmbusiness bewährt. Jetzt seien kluge Köpfe mit den zündenden Ideen gefragt. Immerhin gelte es, ein Museum zu retten.
www.tagesspiegel.de

Graffiti-Sprayer OZ gestorben

Er galt als Großvater der Hamburger Szene: Graffiti-Künstler Walter Fischer. Mehr als 120.000 Mal soll er sich in der Hansestadt verewigt haben. Am Donnerstagabend wurde er bei einer nächtlichen Aktion von einer S-Bahn erfasst. Er stand mehrfach wegen seiner unzähligen Graffiti vor Gericht und hat insgesamt rund acht Jahre im Gefängnis verbracht. Durch seine Taten wurde die Debatte befördert, ob Graffiti als Kunst oder Sachbeschädigung zu werten sei. Kristin Haug verfasste einen Nachruf.
www.spiegel.de

Neue Publikationen


Der Kunstkrieg. Das Haus der Deutschen Kunst, die Documenta und die CIA-MoMA-Connection

Heiner Mühlmann erzählt in seinem provozierenden Essay „das wahre Gesicht“ der Kunst des 20. Jahrhunderts. Die Kurzform der Geschichte um die CIA-Boys geht ungefähr so: Als Antwort auf das „Haus der deutschen Kunst“, dem gigantischen Monument einer nationalsozialistischen Propaganda, führte der amerikanische Staat mit Hilfe des MoMA einen raffinierten Gegenschlag. Taktisches Ziel: die Sabotage der nationalsozialistischen Mobilisierungskunst mittels Konstruktion einer modernen Weltkunst. So schleusten die CIA-Kunstwissenschaftler das Massenprodukt „Abstrakter Expressionismus“ in die Kunst ein.
 
Mehr Informationen auf Amazon.de


A Man Walks Into a Bar. Jokes & Postcards

Franzsika und Johannes Sperling schrieben ausgewählte Künstler an, ihnen ihre persönlichen Lieblingswitze zu schicken. Rund einhundert kamen der Bitte nach und steckten ihnen kleine Kunstwerke in den Postkasten. Diese ungewöhnliche Sammlung von Künstlerpostkarten haben sie jetzt in einem Buch herausgegeben. Mit dabei sind Protagonisten wie John Baldessari, Jonathan Meese, Daniel Richter, Christian Jankowski, Jonathan Meese, Tobias Rehberger, Daniel Richter, Ed Ruscha oder Erwin Wurm.
 
Mehr Informationen auf Amazon.de


So gesehen. Eine kleine Gebrauchsanleitung für die Kunst von heute

Die zeitgenössische Kunst ist undogmatisch, vielfältig und unterliegt thematisch weder einem vorab definierten Kanon, noch ist sie regional zu verorten. Doch welche Möglichkeiten haben wir als Betrachter dann jenseits einer Kategorie der Beliebigkeit, wollen wir das Schaffen der Künstler von heute beurteilen? Ossian Ward hat reinen Tisch gemacht und sich, befreit von allen tradierten Betrachtungsweisen, einen neuen frischen Blick auf das gesamte Spektrum der Gegenwartskunst erlaubt und dabei innovative Zugänge geschaffen. Arbeiten, die dem Betrachter rätselhaft bleiben würden, erhalten so ein plausibles Deutungsmuster.
 
Mehr Informationen auf Amazon.de

Aktuelle Ausstellungen

Georg Baselitz – Damals, dazwischen und heute

München, Haus der Kunst, 19.09.14 – 01.02.15
Das Haus der Kunst widmet Georg Baselitz eine umfassenden Einzelausstellung, die Arbeiten aus fünfzig Jahren einer eingehenden Analyse unterzieht. Im Mittelpunkt stehen wiederkehrende Motive und Themen wie die Figur und der Adler, die Doppelfigur sowie das Porträt, die für Baselitz‘ künstlerische Entwicklung wesentlich waren. Im Zentrum der Ausstellung stehen die neueren Werkgruppen der „Schwarzen Bilder“ sowie der monumentalen Bronzeskulpturen, deren formalen und thematischen Ursprüngen im früheren Werk nachgegangen wird.
www.hausderkunst.de

Die Kathedrale. Romantik – Impressionismus – Moderne

Köln, Wallraf-Richartz-Museum, 26.09.14 – 18.01.15
Caspar David Friedrich hat es getan, genauso wie Alfred Sisley und Auguste Rodin; Claude Monet sogar 33-mal. Und auch Picasso, Macke, Lichtenstein, Warhol und Gursky, um nur die bekanntesten Künstler zu nennen. Sie alle ließen sich von der Anmut, Größe und Strahlkraft berühmter Kathedralen zu wunderbaren Werken inspirieren. Das Wallraf zeichnet den spannenden Weg dieses Bildmotivs von der Romantik bis in die heutige Zeit nach und bringt dafür mehr als 180 Exponate zusammen, die sich alle mit den monumentalsten Bauwerken des Mittelalters auseinandersetzen.
www.wallraf.museum

Monet, Gauguin, van Gogh … Inspiration Japan

Essen, Museum Folkwang, 27.09.14 – 18.01.15
Die japanische Kunst ist für die Entwicklung der europäischen Moderne von grundlegender Bedeutung. Nahezu alle großen Meister, von Claude Monet über Vincent van Gogh bis hin zu Pierre Bonnard, haben sich von japanischen Bildmotiven und Stilmitteln begeistern und inspirieren lassen. Der Fokus der Essener Sonderausstellung liegt auf dem Zeitraum von 1860 bis 1910, der Anfangs- und Hochphase der Rezeption japanischer Kunst in Frankreich. Erstmals seit mehr als fünfundzwanzig Jahren wird der sogenannte Japonisme damit Thema einer facettenreichen Ausstellung.
www.inspiration-japan.de

Pompeji. Götter, Mythen, Menschen

Hamburg, Bucerius Kunst Forum, 27.09.14 – 11.01.15
Im antiken Pompeji schmückten die Bürger ihre Wohnräume mit Bildern mythischer Liebespaare, schwebender Göttergestalten und Gartenszenen. Diese Wandbilder gehören zu den am besten erhaltenen Zeugnissen der römischen Malerei. Die Ausstellung zeigt die Entwicklung dieser Bildwelten von ihren Anfängen bis zum dramatischen Untergang der Stadt beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr.
www.buceriuskunstforum.de

Katharina Grosse. Inside the Speaker

Düsseldorf, Museum Kunstpalast, 30.09.14 – 01.02.15
Die in Berlin lebende und in der Kunstakademie Düsseldorf lehrende Künstlerin Katharina Grosse denkt und handelt in Farben. Seit Mitte der 1990er Jahre expandiert in ihren Arbeiten Malerei in den Raum. In ihrer Ausstellung im Museum Kunstpalast wird der Museumsraum mit Unmengen von Farbe, Erde und Stoffbahnen erweitert, überdeckt und überlagert. Selbst Tafelbilder Grosses besetzen den Raum und sprengen ihn mittels farblicher Expansionen.
www.smkp.de

Save the Date

KNOTENPUNKT 14

Internationales Urban-Art-Festival in Hamburg
2. – 5. Oktober 2014, Hamburg-Bahrenfeld, Kolbenhof Gelände
Das KNOTENPUNKT Festival wird organisiert und kuratiert von der Affenfaust Galerie. Mehr als 50 internationale Künstlerinnen und Künstler werden in der Hansestadt ausstellen. In einem ehemaligen Industriegebäude, auf dem Kolbenhof in Bahrenfeld, wird die Kunst auf drei Etagen und mehr als 850 Quadratmetern Ausstellungsfläche zur Schau gestellt und zum Verkauf angeboten.
www.knotenpunkt.net

Haben Sie das gesehen?

Die Explosion des Raumes (ttt)

Auf fast 800 Quadratmetern zerfasert und zersplittert Katharina Grosse in ihrer Installation „Inside the Speaker“ einen großen Ausstellungsraum im Museum Kunstpalast in Düsseldorf. Man soll sich so fühlen, als sei der Raum explodiert. (4:44 Min.)
www.daserste.de

Georg Baselitz – Ein deutscher Maler

Der Maler und Bildhauer Georg Baselitz hat eine Weltkarriere hingelegt, gehört zu den ganz Großen in der zeitgenössischen Kunst. Von sich selbst behauptet er, ein typisch deutscher Künstler zu sein. Georg Baselitz ist ein getriebener Künstler, ein eigenständiger Mensch, ein renitenter Typ, in dessen Werk die deutsche Geschichte tiefe Spuren hinterlassen hat. (89 Min.)
www.br.de/mediathek

Beltracchi – Die Kunst der Fälschung

„Beltracchi – Die Kunst der Fälschung“ erzählt als höchst amüsanter Kino-Dokumentarfilm von dem größten europäischen Kunstfälscher-Skandal der Nachkriegsgeschichte. Er zeigt den Maler Wolfgang Beltracchi bei dem, was dieser als seinen Beruf verstand, beim Fälschen. Beltracchis Bilder sind keine Kopien, sondern wurden von ihm erfunden und doch eindeutig einem bestimmten Künstler zuzuordnen. Keine Galerie, kein Experte hatte Zweifel an ihrer Authentizität, Beltracchi wurde reich damit. Schließlich beging er den Fehler, der alles auffliegen ließ.
Jetzt als DVD erhältlich

Immer informiert mit Kunstgeschichte.info

kunstgeschichte.info fasst alle 14 Tage aktuelle Ereignisse aus der Kunstwelt zusammen und stellt neue Ausstellungs-Highlights vor. Als Newsletterabonnent erhalten Sie diese Informationen immer zuerst.

Jetzt abonnieren

Diskutieren Sie mit uns

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein