Home Blog News Was bewegt die Kunstwelt #11 (05.08.-19.08.14)

Was bewegt die Kunstwelt #11 (05.08.-19.08.14)

Erste Fotografie der Welt
Die erste Fotografie der Welt

Jubiläen eignen sich hervorragend dafür, Bilanz zu ziehen. In der Kunstwelt werden sie zudem gerne als Anlass für Ausstellungen genommen. So widmen sich gerade zahlreiche Institutionen dem 175. Jubiläum der Erfindung der Fotografie, die Künstlerkolonie Worpswede feiert ihr 125. Jubiläum, der Berliner Club Berghain eröffnet anlässlich seines 10-jährigen Bestehens eine Kunstausstellung und die Anna Amalia Bibliothek in Weimar zieht 10 Jahre nach dem verheerenden Brand eine erste Bilanz der Restaurationsarbeiten.

Aktuelles aus der Kunstwelt

175 Jahre Fotografie

Am 19. August 1839 wurde die Erfindung der Fotografie in der Pariser Akademie der Wissenschaften vorgestellt. Der französische Staat kaufte dem Erfinder Louis Jacques Mandé Daguerre die Rechte an dem Verfahren ab und gab es zur kostenlosen Nutzung für alle frei. Seitdem hat die Fotografie in ihrer 175-jährigen Geschichte einen beispiellosen Siegeszug um die Welt angetreten. Der Verband der Photo-Industrie in Frankfurt am Main hat anlässlich des Jubiläums eine Wissensdatenbank zusammengestellt, in der die technischen Meilensteine der Fotografie recherchiert werden können. Einen schnellen Überblick mit den wichtigsten Meilensteinen gibt diese Zeittafel.

Doch nicht nur technisch hat die Fotografie einen großen Wandel durchlebt. Auch die Verwendung von Fotografien hat sich vor allem durch die sozialen Netzwerke und Foto-Communitys grundlegend verändert. Der Kunsthistoriker Wolfgang Kemp beobachtet derzeit eine Revolution beim privaten Bildermachen. Der soziale Gebrauch habe sich völlig verändert. Während früher nur herausragende Momente für das Album fotografiert wurden, dient das Foto heute meist als momentane Mitteilung. Es wird sofort nach der Aufnahme weitergeleitet, verbraucht und verschwindet wieder.
www.monopol-magazin.de

10 Jahre nach dem Brand in der Anna Amalia Bibliothek

Am 2. September 2004 brach in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar ein verheerender Brand aus, der das Gebäude und den wertvollen Buch- und Kunstbestand stark beschädigte. Nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten steht heute der größte Teil der 118.000 vom Brand und den Brandfolgen beschädigten Bücher wieder der Benutzung zur Verfügung. Von den 50.000 gänzlich verbrannten Büchern konnten bislang 10.000 durch ein Exemplar der gleichen Ausgabe ersetzt werden. Die geschätzten Gesamtkosten für den Wiederaufbau der Buchbestände belaufen sich auf 67 Mio. Euro. Bislang sind 38,8 Mio. Euro an öffentlichen Mitteln und Spenden für den Wiederaufbau der Buchbestände eingegangen. Anlässlich dieses Jubiläums zieht die Klassik Stiftung auch mit einer Ausstellung Bilanz. „Restaurieren nach dem Brand. Die Rettung der Bücher der Herzogin Anna Amalia Bibliothek“ zeigt Stand und Fortschritte der Restaurierungsarbeiten und dokumentiert zugleich den Verlust der Bücher, die 2004 unwiederbringlich zerstört worden sind.
www.klassik-stiftung.de

Mannheimer Kunsthalle wird abgerissen

Am 11. August hat der Bauprozess am Friedrichsplatz begonnen. Die Abbrucharbeiten sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Nach dem Abriss wird mit dem Neubau begonnen, der bis 2017 fertig sein soll. Kürzlich war eine Bürgerinitiative mit einer Petition gescheitert, die den Abriss der Mannheimer Kunsthalle verhindern wollte. Sie bezeichnete das Projekt als Geldverschwendung und forderte stattdessen eine Sanierung des Gebäudes. Die Kosten sollen 68,3 Millionen Euro betragen, von denen 50 Millionen durch eine Spende abgedeckt werden.
www.focus.de

Neue Publikationen


Imagination. Suchen und Finden

Der Band fragt nach der Kraft der Imagination, die im Reich der Episteme ein besonders schwer zu fassender, nicht immer gern gesehener Gast ist. Wie viel Fantasie braucht die Kunst, vor allem aber das wissenschaftliche Wissen? Wir bearbeiten dieses weite Feld, indem wir nach auslösenden Momenten, bildenden Prozessen und materiellen Substraten fragen. Danach, wie imaginiert wird, und womit: in der Wissenschaft, der Kunst, im Alltag.
 
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Contacts

Dieses Buch versammelt auf 278 Seiten Hunderte Visitenkarten aus den Bereichen Kunst, Kultur, Medien und Politik. Die Visitenkarten basieren auf rund zehn Jahren exzessivem Netzwerken und sind eine Auswahl der wichtigsten Entscheider und Multiplikatoren.
Contacts kann direkt beim International Neighborhood Verlag für nur 5,90 EUR (inkl. Versand) bestellt werden.
 
www.international-neighborhood.de

Aktuelle Ausstellungen

Klaus Staeck
Klaus Staeck, UNIWERSITÄTEN, 1997 © Edition Staeck, Heidelberg

Klaus Staeck. Die Kunst findet nicht im Saale statt

Berlin, öffentlicher Raum, 7.8. – 31.8.2014
Die Neue Nationalgalerie wird für drei Wochen eine Ausstellung mit dem international bekannten deutschen Künstler und Verleger Klaus Staeck im öffentlichen Raum der Stadt Berlin realisieren. Die Plakate sind in den zentralen Bezirken Berlins auf mehr als 300 Litfaßsäulen zu sehen. Gezeigt wird eine Auswahl von 10 Motiven seiner politischen Plakate seit den 1970er-Jahren. In den Häusern der Nationalgalerie können interessierte Besucher einen Stadtplan erhalten, auf dem die Standorte der Litfaßsäulen verzeichnet sind. Vor der Neuen Nationalgalerie und dem Hamburger Bahnhof wird temporär jeweils eine Litfaßsäule aufgestellt, die alle Motive vereint.
www.staeck.de

10 Jahre Berghain

Berlin, Halle am Berghain, 07. – 31.08.2014
Seit der Eröffnung des Berghain 2004 ist das Dreigestirn aus Musik, Kunst und Club zentral und verbindet sich zu einer fühlbaren Einheit. Mit der Ausstellung „10“ rückt das Berghain die mit ihm verwobenen Künstler erstmals ins Zentrum und widmet ihnen den Geburtstagsauftakt. Das Haus versteht die Ausstellung als Hommage an die bildenden Künstler, die bis heute fester Bestandteil der Clubgemeinschaft sind und so wesentlich zur Stimulierung von Sound-, Licht- und Raumkonzepten beitragen. Mit Werken von Norbert Bisky, Marc Brandenburg, Ali Kepenek, Sven Marquardt, Carsten Nicolai, Piotr Nathan, Friederike von Rauch, Sarah Schönfeld und Viron Erol Vert.
www.berghain.de

Internationales Teletext Art Festival ITAF2014

14.8.-14.9.2014
Die in Helsinki beheimatete Künstlerkooperative FixC organisiert zum dritten Mal das ITAF mit insgesamt 18 internationalen Künstlern. Täglich von Millionen Menschen genutzt und das seit über 40 Jahren – der Teletext ist der erste interaktive Informationsdienst des elektronischen Zeitalters. Und schon bald nach seiner Einführung haben auch Künstler die gestalterischen Besonderheiten dieses Mediums erkannt. Nur sechs Farben plus weiß und schwarz sind möglich, die Grafik basiert auf Pixeln, das Bildformat ist klar festgelegt. Diese minimale Ästhetik und die begrenzten technischen Möglichkeiten stellen eine interessante Herausforderung für die künstlerische Produktion dar – von Post-Punk bis Concept Art.

Die Werke und Informationen zu den teilnehmenden Künstlern finden Sie im Teletext der folgenden Sender: ARD (Seite 850 >), ORF und ORF III (Seite 470 >), Swiss (Seite 750 >) und arte (Seite 700 >).
www.teletextart.com/de/

Save the Date

ARS ELECTRONICA 2014

Festival for Art, Technology and Society
Linz, 4.-8. September 2014
Von 4. bis 8. September wird die diesjährige Ars Electronica stattfinden. Unter dem Motto “C … what it takes to change” beschäftigt sich das Festival diesmal mit der Frage, welche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen es braucht, damit sich gesellschaftliche Innovation und Erneuerung entfalten und wirksam werden können. Im Mittelpunkt steht dabei das Konzept “Kunst als Katalysator”. Recherchiert, diskutiert und provoziert wird wie gewohnt mit reger Beteiligung zahlreicher KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen aus aller Welt.
www.aec.at

Haben Sie das gesehen?

Künstlerkolonie Worpswede

2014 feiert das Künstlerdorf Worpswede sein 125. Jubiläum. Noch heute leben und arbeiten hier rund 140 Künstler und Kunsthandwerker. Doch was macht die Magie dieses Ortes eigentlich aus? Markus Brock hat sich in Worpswede umgeschaut. (29:30min)
www.3sat.de/mediathek

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hat Kunstgeschichte, Germanistik und Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena studiert. Er arbeitete bei der Stiftung für Konkrete Kunst und Design Ingolstadt an mehreren Ausstellungen und Publikationen mit und war als Redakteur und Kurator tätig. 2011 gründete er kunstgeschichte.info.

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