Home Blog News Was bewegt die Kunstwelt #5 (13.05.-27.05.14)

Was bewegt die Kunstwelt #5 (13.05.-27.05.14)

Met Collection
Screenshot: www.metmuseum.org/collection/the-collection-online

In den vergangenen 14 Tagen ist wieder viel in der Kunstwelt passiert: New York hat ein neues Museum, das Museum Ludwig einen neuen Direktor, das Holocaust-Mahnmal eine Stehle weniger als gedacht und Sie haben ab sofort Zugriff auf 400.000 Kunstwerke des Metropolitan Museum of Art. Außerdem wurden viele spannende Ausstellungen eröffnet und zwei Bücher zum Thema „Poster“ herausgegeben. Verpassen Sie nicht unsere ausgewählten Stellenangebote am Ende dieses Beitrags.

Aktuelles aus der Kunstwelt

Metropolitan Museum of Art veröffentlicht 400.000 digitale Bilder

Das Metropolitan Museum of Art (Met) hat fast 400.000 Bilder von Werken ihrer umfangreichen Sammlung online gestellt. Die Werke können in hoher Auflösung heruntergeladen werden. Die Verwendung der Bilder ist allerdings eingeschränkt, sie dürfen ausschließlich für nicht-kommerzielle Zwecke und wissenschaftliche Publikationen verwendet werden. Mit dieser erfreulichen Open-Access-Politik folgt das Metropolitan Museum of Art einer Reihe von anderen Museen, die ihre Sammlungen oder Teile davon bereits digital zur Verfügung gestellt haben.
www.metmuseum.org

Museum des 11. September in New York eröffnet

Dort wo einst das World Trade Center stand, eröffnete nun das National September 11 Memorial Museum. Auf sieben unterirdischen Etagen werden die Überreste der Anschläge des 11. September gezeigt. Nachdem das Museum eine Woche lang den Hinterbliebenen vorbehalten war, eröffnete es am 21. Mai für die Öffentlichkeit. Das Museum ist Teil des 9/11 Memorials, das an die rund 3000 Opfer der Terroranschläge am 11. September 2001 und des früheren Bombenanschlags von 1993 auf das World Trade Center erinnern soll. Vor der Eröffnung gab es eine Debatte darüber, ob die sterblichen Überresten der Opfer gezeigt werden dürfen, die nicht identifiziert werden konnten. Die FAZ gibt einen Einblick, was den Besucher in diesem „Parcours des Grauens“ erwartet.

Holocaust-Mahnmal

Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin weist bereits seit Jahren erhebliche Schäden auf. Die Risse in den hohlen Betonkörpern werden immer größer, 48 Stelen wurden bereits mit Stahlbändern gesichert. 2200 der ursprünglich 2711 Stelen sind nach Informationen der Süddeutschen Zeitung teils schwer beschädigt. Bereits im Jahr 2010 wurden zwei Blöcke aus dem Denkmal entfernt. Nur eine der beiden Stelen konnte repariert werden, die andere fehlt seitdem. Nun beginnt die Suche nach einem Schuldigen. Die Reparaturkosten schätzen Experten auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Der New Yorker Architekt Peter Eisenman weißt in einem Interview mit Stern.de jede Schuld von sich. Das Kuratorium habe Dinge geändert, um Geld zu sparen. Wolfgang Thierse und die Denkmal-Stiftung wiesen diese Vorwürfe zurück.

Yilmaz Dziewior wird neuer Direktor des Museum Ludwig

Im Februar 2015 wird der promovierte Kunsthistoriker Yilmaz Dziewior neuer Direktor des Kölner Museum Ludwig. Dziewior will den Ausstellungsschwerpunkt verstärkt auf außereuropäische Kunst legen und mehr Kunst aus Afrika, Lateinamerika und Asien zeigen. Das Museum Ludwig wurde 2000 bis 2012 von Kasper König geleitet, der als einer der bedeutendsten Ausstellungsmacher der Nachkriegszeit gilt. Ihm folgte Philipp Kaiser, der sein Amt nach 16 Monaten aus familiären Gründen wieder aufgab. Zurzeit leitet die Französin Katia Baudin das Museum kommissarisch.

Yilmaz Dziewior studierte Kunstgeschichte und Klassische Archäologie an der Universität Bonn und in London. Im Jahr 2005 promovierte er mit der Arbeit „Blick durch den Spiegel. Glas als raumdefinierendes Element im Werk von Mies van der Rohe“. Er arbeitete als freier Kurator und war von 2001 bis 2008 Direktor des Kunstvereins in Hamburg. Seit 2009 leitet er als Direktor das Kunsthaus Bregenz. 2015 wird Dziewior zudem auf der Biennale in Venedig den österreichischen Pavillon kuratieren.

Neue Publikationen


Andy Warhol. The Complete Commissioned Posters, 1964 – 1987

Andy Warhol begann seine künstlerische Laufbahn als Werbegrafiker und das Plakat blieb bis zum Ende eines der wichtigsten künstlerischen Ausdrucksmittel. Der nun vorliegende, reich illustrierte Catalogue raisonné zeigt das Gesamtwerk seiner zwischen 1964 und 1987 entstandenen Auftragsarbeiten, begleitet von zahlreichen Abbildungen aus seinem reichen künstlerischen Schaffen. In chronologischer Reihenfolge werden seine Arbeiten mit Künstler- und Politikerporträts, Platten- und Zeitschriftencover, Markenwerbung etc. vorgestellt.
 
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DDR Posters. Ostdeutsche Propagandakunst

Das Deutsche Historische Museum in Berlin besitzt mit mehr als 10.000 Werken eine der weltweit größten Sammlungen von DDR-Plakaten, zu denen neben politischen Propagandabildern auch Werbe- und künstlerische Plakate zählen. Dieser Band zeigt erstmals eine Auswahl von rund 130 der prägnantesten politischen Poster und vermittelt, wie die DDR-Führung Einfluss auf die Meinungsbildung ihrer Bürger nahm: eine Geschichte des Kalten Krieges in Bildern. Die Auswahl ist chronologisch von den 1940er- bis Ende der 80er-Jahre geordnet.
 
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Weitere Publikationen sind erschienen:

Aktuelle Ausstellungen

Gerhard Richter: Bilder / Serien

Basel, Fondation Beyeler, 18.05. – 7.09.2014
Die Fondation Beyeler widmet Gerhard Richter die bisher größte Ausstellung in der Schweiz. Thema sind erstmals Richters Serien, Zyklen und Räume. Diese Werkgruppen werden von Einzelwerken des Künstlers begleitet, die einen Kontrapunkt bilden. Zu sehen sind rund 100 Bilder, darunter figurative Porträts, Stillleben und Landschaften ebenso wie abstrakte Gemälde, außerdem zwei Glasobjekte und 64 übermalte Fotografien. Die Werkauswahl umfasst die wichtigen Schaffensperioden seit 1966 und schließt auch jüngst entstandene, bislang öffentlich nicht gezeigte Arbeiten mit ein.
www.fondationbeyeler.ch

Jörg Immendorff. Versuch, Adler zu werden

Augsburg, Staatsgalerie Moderne Kunst im Glaspalast, 16.05.2014 – 17.05.2015
Die Pinakothek der Moderne zeigt in ihrer Zweiggalerie in Augsburg für ein Jahr eine umfassende Ausstellung mit rund 50 Werken von Jörg Immendorff (1945-2007). Seine Arbeiten entstanden in engagierter Auseinandersetzung mit den politischen und ästhetischen Bedingungen im geteilten Nachkriegsdeutschland. Bis heute sind sie Stachel im Fleisch der Gesellschaft und fordern zur Debatte über die Aufgabengebiete und Möglichkeiten des Künstlers auf. „Versuch Adler zu werden“ zeigt Hauptwerke der verschiedenen Schaffensperioden aus den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die durch Leihgaben aus der Sammlung von Stephan und Susanne Böninger ergänzt werden.
www.pinakothek.de

William Hogarth (1697–1764) – Londons Laster

Kunsthalle Bremen, 21.05. – 17.09.2014
In England kennt ihn jedes Kind. In Deutschland ist er weit weniger bekannt: der Londoner Stecher und Maler William Hogarth (1697–1764). Anlässlich seines 250. Todesjahres präsentiert die Kunsthalle Bremen den reichen druckgrafischen Bestand ihrer Sammlung. Hogarths Kunst zeigt Szenen aus dem modernen Großstadtleben. Scharf und bissig kommentierte er dessen Gefahren, die Verlockungen der Ausschweifung und die Folgen von Lastern wie Faulheit oder Wollust. Mit seinen Serien und Einzelblättern legte Hogarth Anfang der 1730er Jahre die Grundlage für eine neue, als „modern moral subject“ bezeichnete Gattung. Diese modernen Lebensbilder dienten dem Zeitgenossen zur Erbauung, haben aber bis heute nicht an Allgemeingültigkeit eingebüßt und bestechen nach wie vor in ihrem großen Unterhaltungswert. William Hogarth hat sowohl Literaten wie bildende Künstler inspiriert. Die Ausstellung ermöglicht auch einen Ausblick auf seine reiche Rezeption, die bis ins 20. Jahrhundert reicht.
www.kunsthalle-bremen.de

Katharina Grosse. Ihr Verhalten steht im Widerspruch zu ihrer ziemlich heruntergekommenen Kleidung

Staatsgalerie Stuttgart, 22.05. – 7.09.2014
2014 wird zum ersten Mal der Große Staatspreis für Bildende Kunst Baden-Württemberg unter dem Namen „Oskar-Schlemmer-Preis“ vergeben. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung geht an die international renommierte Künstlerin Katharina Grosse (* 1961 Freiburg, lebt und arbeitet in Berlin). Der Preis wurde am 21. Mai in der Staatsgalerie Stuttgart von Staatssekretär Jürgen Walter verliehen und ist verbunden mit einer Präsentation ihrer neuesten Arbeiten in der Staatsgalerie. Katharina Grosse zeigt dort zwei neue Arbeiten: Malerei auf einer Leinwand mit den beachtlichen Ausmaßen von 3,94 m x 5,44 m und auf einer Styroporskulptur.
www.staatsgalerie.de

Haim Steinbach „once again the world is flat.“

Kunsthalle Zürich, 24.05. – 17.08.2014
Die umfassende Ausstellung in der Kunsthalle Zürich präsentiert das Werk von Haim Steinbach (geboren 1944 in Israel, lebt und arbeitet in New York) von den frühen 1970er Jahren bis heute, mit einem Schwerpunkt auf seinem kontextuellen Umgang mit Objekten. Ausgehend von der Frage nach dem quadratischen Rahmen, wie sie Steinbachs Gemälde der 1970er Jahre aufwerfen, entwickelte sich sein künstlerisches Werk in Richtung architektonischer Inszenierungen. In Fortführung der Ausstellung am Center for Curatorial Studies, Bard Hessel Museum (Annandale-on-Hudson, New York, 2013), mit dem die Kunsthalle Zürich diese Ausstellung in Kollaboration entwickelt hat, und einer weiteren Station der Schau in den Serpentine Galleries (London, 2014), integriert Haim Steinbach Exponate lokaler Sammlungen in seine „Displays“. Für die Kunsthalle Zürich wurden spezielle Leihgaben aus Zürcher Kunstsammlungen ausgewählt.
www.kunsthallezurich.ch

Beuys Brock Vostell

Karlsruhe, ZKM, 24.05. – 09.11.2014
Erstmals werden die drei bedeutenden deutschen Aktionskünstler der Nachkriegsmoderne Joseph Beuys, Bazon Brock und Wolf Vostell gemeinsam in einer groß angelegten Schau präsentiert. Die befreundeten Künstler, die bei wichtigen Aktionen und Ausstellungen in den 1960er Jahren gemeinsam aufgetreten sind, bildeten aus der Erfahrung des Krieges ihre eigenen stilbildenden Positionen und verfolgten dabei die radikale Emanzipation des Individuums und die Reform bzw. Revolution des Lebens. Durch die gemeinsame Präsentation der drei verschiedenen Positionen der Performativität wird eine neue Perspektive auf die heute in allen Museen der Welt hofierten performativen Künste erarbeitet.
on1.zkm.de

Save the Date

Digital Humanities München (dhmuc) lädt ein

Oliver Grau: Verlust der (digitalen) Gegenwartskunst. Bildwissenschaftliche Perspektiven & das Archiv 2.0 in den Digitalen Geisteswissenschaften
10. Juni 2014, 18 Uhr
München, Bayerischen Staatsbibliothek, Friedrich-von-Gärtner Saal
dhmuc.hypotheses.org/84

Haben Sie das gesehen?

Die Bauhaus-Meisterhäuser in neuem Glanz

Als das Bauhaus 1925 von Weimar nach Dessau übersiedelte, entstand dort eine eigene Wohnsiedlung für die Bauhauslehrer. Neben dem neuen Bauhausgebäude wurden auch die Meisterhäuser zu Symbolen einer Gestaltungs- und Bildungsrevolution. Mit Walter Gropius, Hannes Meyer und Ludwig Mies van der Rohe lebten hier alle drei Bauhausdirektoren Tür an Tür mit den Bauhauslehrern Laszlo Moholy-Nagy, Lyonel Feininger, Georg Muche, Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky und Paul Klee.

Im Frühjahr 1945 wurde das Direktorenhaus und die Meisterhaushälfte Moholy-Nagy von Bomben zerstört. Jahrelang wurde darüber gestritten, ob und wie die zerstörten Meisterhäuser wieder aufzubauen sind. Im Jahr 2010 wurde unter Beratung des englischen Stararchitekten David Chipperfield und weiterer Experten beschlossen, sie nicht eins zu eins zu rekonstruieren, sondern sie mit den Mitteln der zeitgenössischen Architektur neu zu errichten. Am 16. Mai wurden sie im Beisein des Bundespräsidenten Joachim Gauck der Öffentlichkeit übergeben. Das Kulturmagazin „artour“ stellt die neuen Meisterhäuser vor. (Länge: 5:12 Minuten)

www.ardmediathek.de

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