Städel-Kunstwerke bei dm drucken
Was hätte Walter Benjamin (Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit) wohl dazu gesagt? Das Städel Museum Frankfurt und die Drogeriekette dm haben sich zusammengeschlossen. dm verkauft fortan Reproduktionen von über 100 Meisterwerken aus dem Frankfurter Städel. Größe, Qualität und Rahmen kann man selbst wählen und bei Bedarf noch ein paar Grußkarten in den Warenkorb legen. Die Bestellung wird dann nach Hause geliefert. Die Bilder können über eine Homepage ausgewählt und bestellt werden. Michael Hierholzer schreibt über diese ungewöhnliche Kooperation in der FAZ.
Sammlung Essl
Die Sammlung des österreichischen Unternehmers Karlheinz Essl senior und seiner Frau Agnes mit etwa 7000 Werken zeitgenössischer Kunst soll verkauft werden, um die Insolvenz der Baumarktkette bauMax zu verhindern. Monopol und art berichten darüber, dass bei einer Insolvenz die Sammlung aufgelöst werden würde und das 1999 in Klosterneuburg bei Wien eröffnete Museum Essl gefährdet wäre. Daher macht Essl Druck, dass die Republik Österreich die Sammlung kauft, wie derStandart berichtet. So könnte die Sammlung als Ganzes erhalten bleiben und das Museum weiter bestehen. Wir beobachten die Entwicklung und informieren Sie über die weiteren Ereignisse.
Gurlitt will Bilder aus jüdischem Besitz zurückgeben
Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass Cornelius Gurlitt alle Kunstwerke, die aus „jüdischem Besitz gestohlen oder geraubt wurden, an die jeweiligen Besitzer oder deren Nachfahren herausgeben“ will. Gurlitt selbst will Fachleute beauftragen, um die Herkunft der Kunstwerke aufzuklären. In einem Fall sei die Provenienzforschung bereits abgeschlossen. Die FAZ berichtet, dass als erstes Werk die „Sitzende Frau“ von Henri Matisse zurückgegeben werden soll. Die Staatsanwaltschaft muss allerdings zunächst die Frage klären, ob Gurlitt dazu überhaupt berechtigt ist, wie der Focus berichtet. Mittlerweile wurde auch bekannt, dass Gurlitts Sammlung in Salzburg erheblich größer ist, als bisher angenommen. Tagesschau.de berichtet darüber, dass die Zahl von 60 auf 238 Bilder angewachsen ist.
Documenta-Geschäftsführer Leifeld tritt zurück
Bernd Leifeld hat vier Weltkunstausstellungen verantwortet und tritt zum 31.März zurück. Nachfolgerin wird die Kunsthistorikerin Annette Kulenkampff, Verlegerin des Hatje Cantz Verlags. Das Kunstmagazin monopol sprach mit Bernd Leifeld über das Erreichte und den Abschied. Weitere Informationen zur dOCUMENTA 14 im Jahr 2017 finden Sie auf der offiziellen Homepage.
Aktuelle Ausstellungen in der Presse
Himmel, Hölle, Fegefeuer: Das MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main verwandelt sich in Dante Alighieris „Göttliche Komödie“. 50 Künstlerinnen und Künstler mit afrikanischen Wurzeln werfen einen Blick auf den Klassiker der Weltliteratur. Mehr zu diesem interessanten Ausstellungskonzept lesen Sie in der FAZ und im art-Magazin.
Das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen zeigt eine Ausstellung zum Thema „LIEBE“. Sie erzählt anhand von zeitgenössischen Werken ganz unterschiedliche Facetten der Liebe. Was Sie dort zu sehen bekommen erfahren Sie im art-Magazin. Die Rhein-Neckar-Zeitung kritisiert, die Ausstellung widme sich nur oberflächlich dem Thema Liebe und sei gescheitert.
Die Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden zeigt aktuell die Ausstellung „Room Service – Vom Hotel in der Kunst und Künstlern im Hotel“. Anhand einer Vielzahl historischer und zeitgenössischer Werke wird nachgezeichnet, wie sich Künstler mit dem Hotel als spezifischem Ort auseinander gesetzt haben. Hören Sie dazu einen Beitrag von Deutschlandradio Kultur oder sehen Sie sich den Bericht von 3Sat an.
Eine Ausstellung im Deutschen Historischen Museum zeigt Auftrags- und Gebrauchskunst aus der DDR. Unter dem Titel „Farbe für die Republik“ werden 150 großformatige Bilder präsentiert. Das Magazin DARE gibt interessante Einblicke in die Ausstellung.
Neue Publikationen
In diesem Monat sind zwei interessante Publikationen zum Thema Museum erschienen.
Die Wiederkehr der Wunderkammer
Das Kunstmuseum ist eine der erfolgreichsten Erfindungen der europäischen Kulturgeschichte. Der 2013 verstorbene Henning Ritter – bis 2008 bei der FAZ verantwortlich für das Ressort „Geisteswissenschaften“ – stellt die Entwicklung des Kunstmuseums dar. In fünf Abschnitten werden 27 Kapitel zum Thema museales Sammeln geboten.
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Müde Museen, Oder: Wie Ausstellungen unser Denken verändern könnten
In diesem Buch kritisiert Daniel Tyradellis den Mangel an Ideen und gedanklicher Tiefe, die ängstliche Befriedigung antizipierter Erwartungen und die Selbstreferenzialität des Betriebs als Kernprobleme der Museen. Er zeigt Wege auf, wie Ausstellungen das Denken in neue Bahnen lenken könnten, um Erfahrungsräume der anderen Art zu schaffen.
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Haben Sie das gesehen?
Der Bayerische Rundfunk zeigte in seinem Kulturmagazin LIDO die Dokumentation Körperspiele. Matthew Barney und seine Welt. Darin werden Filme, Skulpturen und Performances des amerikanischen Medienkünstlers vorgestellt und seine Arbeitsweise erläutert. Die Sendung können Sie jetzt in der Mediathek des BR ansehen.
Der Fotograf August Sander begann 1910 Porträtaufnahmen zu machen. Es wurde ein Projekt fürs Leben. Heute wirken diese Fotografien wie Bilder aus einer anderen Welt, die auf eindrucksvolle Weise eine Gesellschaft im Wandel dokumentieren. Die kurze Dokumentation „Menschen des 20. Jahrhunderts“ von August Sander können Sie in der WDR Mediathek ansehen.
Weitere Videos zur Kunstgeschichte finden Sie hier.
Aktuelle Stellenangebote
kunstgeschichte.info entwickelt zurzeit ein eigenes Karriereportal mit Stellenbörse für die Bereiche Kunst und Kultur. In etwa zwei bis drei Monaten informieren wir Sie an dieser Stelle über den Start des Portals. Aktuelle Stellenangebote finden Sie hier.