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Der lange Weg zum Museum für Konkrete Kunst und Design in Ingolstadt

Neubau Museum für Konkrete Kunst und Design Ingolstadt
Computergrafik zum geplanten Neubau in der historischen Gießereihalle – Südfassade | © Querkraft Architekten ZT GmbH

Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel, Kulturreferent Gabriel Engert und Museumsdirektorin Dr. Simone Schimpf gaben heute den Startschuss für den Umbau der ehemaligen Gießereihalle. Sollte Ingolstadt nun endlich einen modernen Ausstellungsbau bekommen, welcher der einzigartigen Sammlung an Konkreter Kunst gerecht wird? Die Diskussionen dazu laufen bereits seit über 25 Jahren – mal mehr und mal weniger intensiv. Jetzt steht fest: Das neue Museum für Konkrete Kunst und Design (MKKD) soll 2019 fertiggestellt und eröffnet werden.

Das bisherige Museum für Konkrete Kunst (MKK) in der Tränktorstraße leidet seit Jahren unter akutem Platzmangel. In der 1992 bezogenen ehemaligen Donaukaserne stehen auf drei Etagen gerade einmal 900 Quadratmeter zur Verfügung. Doch nicht nur der Platzmangel wird immer wieder kritisiert, auch die Luftverhältnisse und Sicherheitsvorgaben entsprechen lange nicht mehr den Anforderungen des nationalen Ausstellungsbetriebs.

Neues Museum in der historischen Gießereihalle

2012 einigte man sich in Ingolstadt auf die historische Gießereihalle auf dem ehemaligen Gelände der Fabrik Schubert und Salzer (Schubsa) bzw. der ehemaligen Königlich Bayerischen Geschützgießerei. Noch im gleichen Jahr wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, aus dem das Wiener Büro querkraft als Sieger hervorging. Im Herbst 2013 wurden die Wiener mit der Vorentwurfsplanung beauftragt – im Juli 2014 beschloss der Ingolstädter Stadtrat die Entwurfsplanung.

Der offizielle Baubeginn am heutigen Tag ist nach jahrzehntelangen Kämpfen für viele Mitstreiter sicher eine wahre Erleichterung. In der historischen Gießereihalle aus dem 19. Jahrhundert entsteht nun ein 2000 Quadratmeter großes Museum. Für die kulturelle Umnutzung des denkmalgeschützten Baus investiert die Stadt Ingolstadt 25,3 Millionen Euro.

Neubau Museum für Konkrete Kunst und Design Ingolstadt Gastronomiebereich
Computergrafik zum geplanten Neubau in der historischen Gießereihalle – Gastronomie | © Querkraft Architekten ZT GmbH

Lebendiger Kulturort soll entstehen

Der Entwurf sieht vor, dass die Ausstellungsfläche samt den notwendigen Technikräumen unterhalb der Halle entsteht. Dadurch gewinnt das Museum eine doppelt so große Präsentationsfläche wie am bisherigen Standort in der Tränktorstraße und erhält vor allem erstmals Räumlichkeiten, die den musealen Standards entsprechen.

Das neue Untergeschoss ist durch eine Öffnung unterhalb der noch erhaltenen historischen Kranbahn vom Erdgeschoss aus einsichtig. Ebenerdig entsteht eine öffentlich zugängliche Halle, die neben Kasse und Shop eine weitere Ausstellungsfläche im Nordflügel bereithält. Im Westen wird ein großer Gastronomiebereich mit Bar, Lounge und Außenterrasse auch nach den Museumsschließzeiten zugänglich sein.

Neubau Museum für Konkrete Kunst und Design Ingolstadt Museumsbereich
Computergrafik zum geplanten Neubau in der historischen Gießereihalle | © Querkraft Architekten ZT GmbH

Kunst darf nicht im „Keller“ versteckt werden

Bei aller Euphorie für das neue Museum darf man nicht die Gefahren vernachlässigen, die der Entwurf des Wiener Architekturbüros mit sich bringt. Die Konkrete Kunst erfreut sich nämlich in Ingolstadt nicht unbedingt besonders großer Popularität. Museumsdirektorin Simone Schimpf versucht seit ihrem Antritt im Jahr 2012, das Museum mehr in das städtische Leben zu integrieren. Doch so mancher Ingolstädter freut sich wahrscheinlich, dass die Kunst in den „Keller“ verbannt wird. Die Kunstkenner hingegen dürfen gespannt sein, welche Ausstellungen und Veranstaltungen das neue Museum für sie ab 2019 bereithalten wird.

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