Home Blog News Was bewegt die Kunstwelt #13 (02.09.-15.09.14)

Was bewegt die Kunstwelt #13 (02.09.-15.09.14)

Stonehenge
Foto: Adriano Aurelio Araujo / Flickr CC BY 2.0

Mit Hilfe von modernster Technik gelang britischen Forschern eine archäologische Sensation. Mit ihrer Entdeckung sind sie dem Geheimnis von Stonehenge ein großes Stück näher gekommen. Viel zu entdecken gibt es diese Woche in Berlin – nicht nur wegen der Berlin Art Week, auch das neue Kindl – Kulturzentrum ist einen Besuch wert. Kritik kommt in diesem Newsletter von Raimund Stecker, der den Umgang mit Cornelius Gurlitt verurteilt.

Aktuelles aus der Kunstwelt

Stonehenge-Geheimnis gelüftet?

Für eine archäologische Sensation sorgte eine Gruppe britischer Wissenschaftler unter der Leitung der Universität von Birmingham. Mit einer neuartigen Scanmethode haben sie festgestellt, dass der berühmte Steinkreis von unzähligen Gräbern und Tempeln umgeben war. Vier Jahre lang untersuchten sie eine Fläche von 12 Quadratkilometern bis zu einer Tiefe von drei Metern. Mit Hilfe von Metalldetektoren, Radargeräten, elektromagnetischen Sensoren und dreidimensionalen Laser-Scannern kamen sie zu erstaunlichen Ergebnissen: So war Stonehenge keine isolierte Anlage, sondern das Zentrum verstreuter ritueller Monumente.
www.sueddeutsche.de

Kunstwoche in Berlin

Am Dienstag, 16. September eröffnet die Berlin Art Week 2014. Sechs Tage lang gibt es dann ein umfangreiches Programm mit vielen Kunst-Höhepunkten zu entdecken. Neben den Messen Art Berlin Contemporary (ABC) und Positions werden zahlreiche Ausstellungen eröffnet, Talks, Performances und Events veranstaltet. Erstmals findet auch die internationale Konferenz Artfi (The Fine Art & Finance Conference) im Rahmen der Berlin Art Week statt. Die kostenlose Eröffnungsparty findet am Dienstag in der Akademie der Künste am Hanseatenweg statt. Einen Überblick über die zahlreichen Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage.
www.berlinartweek.de

„Kindl“-Kulturzentrum eröffnet

Pünktlich zur Art Week eröffnet das Kindl – Zentrum für zeitgenössische Kunst in den denkmalgeschützten Gebäuden der ehemaligen Kindl-Brauerei in Berlin-Neukölln. Auf 5500 Quadratmetern werden Ausstellungen, Ateliers, Veranstaltungen und ein Café angeboten. Das Ehepaar Burkhard Varnholt und Salome Grisard hat vor drei Jahren die stillgelegte Neuköllner Brauerei erworben, um sie in einen Ausstellungsort zu verwandeln. Einmal jährlich soll ein Künstler den Raum bespielen, den Anfang macht Roman Signer mit dem Werk „Kitfox Experimental“, ein sich drehendes Flugzeug.
www.tagesspiegel.de

Kritik am Umgang mit Cornelius Gurlitt

In einem Interview mit der RP Online kritisiert der Kunsthistoriker Raimund Stecker den eindimensionalen Umgang der Justiz und der Medien mit dem Fall Gurlitt. Sie hätten aus dem Avantgardeliebhaber Hildebrand Gurlitt einen „Nazi-Kunsthändler“ und aus seinem Sohn Cornelius ein „Phantom“ gemacht. „Er war kein Phantom, sondern ein introvertierter Kunstliebhaber – und nie hätte man ihn eindimensional immer nur als Sohn eines Nazi-Kunsthändlers stigmatisieren dürfen.“ Stecker ist einer der drei Protagonisten des Buches „Der Fall Gurlitt“, das aus juristischer und kunsthistorischer Sicht den großen deutschen Kunstskandal aufarbeitet.
www.rp-online.de

Kunst-Detektive gesucht

Art Detective
Screenshot http://thepcf.org.uk/artdetective/

Ein Onlineportal in Großbritannien bittet die Öffentlichkeit, Museumsprofis bei der Deutung von Kunstwerken zu helfen. Das Netzwerk Art Detective will so öffentliche Sammlungen mit der Öffentlichkeit zusammenbringen. Teilnehmen kann jeder mit speziellen Kenntnissen. Die Diskussionen werden in verschiedene historische Epochen eingeteilt und in Gruppen organisiert. Hubertus Kohle stellt fest, dass „ein solch unverkrampftes Zugehen auf die Öffentlichkeit […] natürlich typisch englisch bzw. angelsächsisch“ ist und stellt sich die Frage, „ob so etwas auch in Deutschland vorstellbar wäre?“
blog.arthistoricum.net

Neue Publikationen


Kunstvermittlung 2.0 – Neue Medien und ihre Potenziale

Die Neuen Medien eröffnen vielfältige Chancen für die Vermittlungsarbeit in Museen, Ausstellungshäusern und anderen Kultureinrichtungen. Vor allem ermöglichen sie eine verbesserte, direkte Einbeziehung der Besucher in die Inhalte. Ziel dieses Buches ist es, die Potenziale der Neuen Medien für die Vermittlungsarbeit in Kunst und Kultur fundiert zu untersuchen und im Hinblick auf die Gewinnung, Entwicklung und Bindung von Besuchern praxisnah zu beleuchten.

Mehr Informationen auf Amazon.de

Aktuelle Ausstellungen

Subodh Gupta, This is not a Fountain, 2011 - 2013
Subodh Gupta, This is not a Fountain, 2011 – 2013, Installationsansicht / Installation view MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main, Foto / photo: Axel Schneider © MMK Frankfurt

Subodh Gupta. Everything is Inside

Frankfurt, Museum für Moderne Kunst, 12.09.14 – 18.01.15
Subodh Gupta lebt und arbeitet in Neu-Delhi. Er studierte zwischen 1983 und 1988 Malerei am College of Art in Patna, arbeitet jedoch vorwiegend in den Medien Skulptur, Fotografie, Installation, Video und Performance. Am Bekanntesten sind Guptas raumgreifende skulpturale Arbeiten, die aus Alltagsgegenständen bestehen oder in denen er auf diese Bezug nimmt. Die Einzelausstellung im MMK ist die erste große Solopräsentation des indischen Künstlers in Europa.
www.mmk-frankfurt.de

Max Beckmann. Die Stillleben

Kunsthalle Hamburg, 05.09.14 – 18.01.15
Das facettenreiche Werk von Max Beckmann (1884–1950) wurde vielfach erforscht und ausgestellt. Das Interesse lag dabei meist auf seinen Figurenbildern, Selbstporträts, mythologischen Werken oder Landschaften. Den faszinierenden Stillleben Beckmanns widmet nun die Hamburger Kunsthalle erstmalig eine umfassende Ausstellung.
www.hamburger-kunsthalle.de

Michael Sailstorfer | B-Seite

Berlin, Haus am Waldsee, 05.09. – 09.11.14
Als herausragender Konzeptkünstler unter den jungen deutschen Bildhauern arbeitet Michael Sailstorfer (*1979) mit Objekten der Natur, der Technik, dem urbanen Raum und der Kunstgeschichte. Im Haus am Waldsee hat Sailstorfer alte Polizeiuniformen zu Teppichen verwebt, ein Wohnhaus in ein Sofa und eine Kegelbahn verwandelt und festgehalten, wie sich eine Hütte im eigenen Ofen selbst verbrennt. Diese Objekte präsentiert er physisch im Ausstellungsraum oder führt sie als prozesshaft-performative Videoarbeit vor.
www.hausamwaldsee.de

Gustave Courbet

Riehen (Schweiz), Fondation Beyeler, 07.09.14 – 18.01.15
Gustave Courbet zählt zu den wichtigsten Wegbereitern der klassischen Moderne. Sein selbstbewusstes Auftreten, die Betonung seiner Individualität als Künstler, sein Hang zur Provokation und zum Tabubruch wie auch seine revolutionäre Maltechnik setzten Massstäbe, die Generationen von Künstlern geprägt haben. Gezeigt werden wegweisende Werke aus allen Schaffensphasen des Künstlers.
www.fondationbeyeler.ch

Die Wikinger

Berlin, Martin-Gropius-Bau, 10.09.14 – 04.01.15
Furchterregende Krieger und Eroberer, welterfahrene Seefahrer, Handelsleute, Bauern und hoch spezialisierte Handwerker – all diese Beschreibungen prägen das Bild der Wikinger. Nun präsentiert das Museums für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin zusammen mit dem Dänischen Nationalmuseum Kopenhagen und dem Britischen Museum London die kunstvollen Seiten der Wikinger. Das Highlight der Ausstellung ist die Präsentation von „Roskilde 6“, dem bisher größten erhaltenen Wikingerschiff mit 37 Metern Länge.
www.wikinger.smb.museum

Ryan Trecartin. Site Visit

Berlin, KW Institute for Contemporary Art, 14.09.14 – 11.01.15
„Site Visit“ ist die erste institutionelle Einzelausstellung von Ryan Trecartin in Deutschland. Sie umfasst einen neuen Mehrkanalfilm in einer großen ortsspezifischen Installation, die eigens für das Erdgeschoss und die Ausstellungshalle der KW entwickelt wurden. Von einer akustisch-räumlichen Inszenierung ausgehend, entfaltet sich die Arbeit über mehrere Räume im Erdgeschoss. Die Besucher erleben das Werk erst auditiv, dann visuell, bevor es in eine komplexe Installation in der Ausstellungshalle mündet.
www.kw-berlin.de

Save the Date

Viennafair 2014

Viennafair 2014

2. – 5. Oktober 2014, Messe Wien, Österreich, Halle A
Die VIENNAFAIR ist Österreichs größte Messe für zeitgenössische Kunst, mit Fokus auf zentral-, ost- und südosteuropäische Ländern.
www.viennafair.at

Haben Sie das gesehen?

Wie entsteht Kunst im Gehirn?

Der Frankfurter Hirnforscher Wolf Singer sprach im Städel-Museum darüber, was die Hirnforschung über menschliche Kreativität und die Deutung der Welt durch die Kunst sagen kann, und diskutierte darüber auch mit dem Bildhauer Tobias Rehberger. Die FAZ zeigt die Veranstaltung im Video.
www.faz.net

Chagalls Deckengemälde, Kontroverse in der Pariser Oper

Im Jahr 1964 macht die Pariser Opéra Garnier aufgrund eines neuen, monumentalen Deckengemäldes von sich reden: Das 220 Quadratmeter große Werk Marc Chagalls im Auftrag des französischen Kulturministeriums, ist eine Hymne an die Musik. ARTE beleuchtet die spannende Entstehungsgeschichte und die öffentliche Polemik, die Chagalls visionäres Werk in den 60er Jahren hervorrief. (53 Min., verfügbar bis 21.09.2014)
www.arte.tv

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